Kapitel 15 - Die Wahrheit

 

Wir mussten nicht all zu lange warten.

Wieso auch immer, aber Robert ließ nicht lange auf sich warten.

Lara und ich unterhielten uns in der Zeit nicht mehr.

Sie war wohl immer noch sauer auf mich.

Ich konnte es ihr auf der einen Seite nicht verübeln, aber auf der anderen Seite musste sie auch endlich Klarheit schaffen.

Als es an der Türe klingelte, stand ich auf und verließ den Raum.

Ich wusste, dass Lara wohl nicht fliehen würde, auch wenn sie es wohl am liebsten getan hätte.

Nachdem ich die Türe geöffnet hatte und Robert vor mir stand, war ich erleichtert.

Schlimmer wäre es wohl gewesen, wenn es Mario oder Marco gewesen wäre.

,,Hey, ich bin Nadine. Komm doch rein.“, begrüßte ich den Borussen und streckte ihm meine Hand entgegen.

Er nahm sie lächelnd an und schüttelte sie kurz, aber kräftig.

,,Robert, aber das ist dir ja sicher Bewusst.“, sagte er mit einem Lächeln.

Ich erwiderte das Lächeln und bat ihn stumm hinein.

Er folgte meiner Aufforderung und betrat meine Wohnung.

Mit einer Hand deutete ich auf die Wohnzimmertüre.

,,Lara ist auch da. Sie ist im Wohnzimmer. Magst du was trinken?“

,,Nein, danke. Wieso ist denn die Kleine da?“, fragte Robert leicht verwirrt.

,,Sie will mit dir reden.“

,,Worüber?“

,,Das kann sie dir gleich selber sagen.“

Robert nickte stumm und ging dann ins Wohnzimmer.

Ich folgte ihm ins Wohnzimmer.

 

 

Er steuerte auf Lara an und nahm sie in den Arm.

Nachdem er ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte, setzte er sich neben sie.

,,Nadine meinte du willst mit mir reden?“, fragte der Pole nach einiger Zeit.

,,Nein... Also ja... Eigentlich nicht...“

Durch ein räuspern meinerseits zog ich die Blicke beider auf mich.

,,Wenn du es nicht tust Zecke, tu ich es.“

,,Was tun?“, fragte Robert verwirrt.

,,Sie will dir etwas sagen.“

,,Nein, will ich eigentlich nicht.“

,,Will sie doch und wenn sie es nicht tut, werde ich es tun. Du wirst jedenfalls hier rausgehen und es wissen und mir ist gerade auch ziemlich egal, ob von ihr oder von mir.“

Beide sahen mich schockiert an.

,,Es tut mir leid, aber dieses rum Gemache hält doch keiner aus. Ihr könnt doch keine Scheiße bauen und dann nicht dafür gerade stehen!“

,,Was meint sie? Was haben wir getan?“, fragte Robert immer noch verwirrt.

,,Ich... wir... Ich... Schlumpf, verdammte Scheiße, ich kann das nicht!“

Ich sah sie auffordernd an.

,,Das nützt aber alles nichts, denn wie ich bereits sagte mache ich das, wenn du es nicht auf die Kette bekommst. Das kann doch wohl nicht so schwer sein. Ich meine das andere konntest du ja auch, ohne das es dir schwer gefallen ist.“

,,Das kannst du ja gar nicht wissen. Du warst ja nicht dabei.“, sagte sie mit einem Grinsen.

,,Zecke, ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt.“, sagte ich ruhig aber bestimmt.

,,Ja, ist ja schon gut.“

 

Lara drehte sich etwas zur Seite und sah Robert in die Augen.

Sie holte tief Luft und wollte gerade erneut ansetzen, ihm zu erklären, weshalb der Pole nun hier war, als sie von einem Klingeln unterbrochen wurde.

,,Das ist die Haustüre. Tut mir leid.“, sagte ich entschuldigend und zuckte mit den Schultern.

Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer mich jetzt noch besuchen kam.

Hatten sich doch eigentlich alle, die hier waren schon wieder verabschiedet.

Mario wäre mir wohl auch am liebsten gewesen, aber der würde wohl so schnell nicht mehr nach hier kommen.

Nachdem der jetzt denkt, es sei mein Ultraschallbild gewesen und ich sei schwanger, wird der wohl so schnell nicht mehr auf der Matte stehen.

Schade eigentlich, denn ich muss schon sagen, war Mario obwohl er ein Borusse war, wirklich ein toller Kerl.

Und wenn ich so in mich rein horche, muss ich schon zugeben, fehlt er mir auch ein wenig.

Erschrocken über meine eigenen Gedanken, schüttelte ich den Kopf und öffnete die Türe.

Wie zu erwarten war es nicht Mario, der da vor der Türe stand.

,,Marco? Was machst du denn hier?“

,,Ich wollte mal sehen ob Lara wieder weg ist?“

,,Nein, sie ist noch da. Wir haben auch noch etwas wichtiges zu klären, deswegen wird es wohl auch noch eine Weile dauern. Fahr einfach nach Hause, Marco.“

,,Ich will aber nicht nach Hause. Ich will bei dir bleiben.“

,,Das geht aber nicht so einfach.“

,,Kann ich denn nicht wenigstens in der Küche warten?“

,,Worauf?“

,,Bis Lara weg ist?“

,,Nein Marco. Fahr nach Hause.“

 

 

Marco wandte sich gerade ab zum gehen, als er Robert´s Stimme vernahm.

,,Ist das Lara´s Neuer? Hat sie den gleich mitgebracht? Will sie ihn dir jetzt vorstellen? Der will mir aber doch nicht das Kind wegnehmen, oder?“

Noch bevor ich antworteten konnte, ist Marco auch schon an mir vorbei ins Wohnzimmer gestürmt.

Ich gab der Türe einen Stoß, dass sie zufiel und eilte hinter Marco her ins Wohnzimmer.

Der stand wie angewurzelt vor den beiden und blickte sie schockiert an.

Nach einer Weile schien er seine Stimme dann aber doch wieder gefunden zu haben.

,,Das ist dein Neuer? Wegen Robert hast du mich verlassen? Der wird mir aber doch jetzt nicht mein Kind nehmen, oder?“

,,Welches Kind?“, fragte Robert jetzt sichtlich verwirrter als ohnehin schon.

,,Ja, da hast du dir eine schöne Freundin gesucht, Robert. Sie ist schwanger. Wusstest du das etwa nicht? Das tut mir leid, habe ich jetzt die Überraschung verdorben?“, fragte Marco sarkastisch.

Ich stellte mich hinter Marco und versuchte ihn mit mir in die Küche zu ziehen.

,,Warte kurz.“, unterbrach Lara mich in meinem Tun.

Ich hielt Inne und sah sie an.

Sie nickte und bedeutete mir, Marco los zu lassen.

Sie stand auf und gab Marco einen leichten Stoß.

Er verstand und setze sich neben Robert auf die Couch.

Ich blieb vorsichtshalber neben Lara stehen und wartete darauf, was sie wohl vor hatte.

,,Wenn ihr jetzt beide hier seid und das Thema auch schon angesprochen habt, dann bitte, dann kläre ich euch jetzt auch beide auf.“, sagte sie ruhig.

 

 

Nun war es auch an Marco sie verwirrt anzusehen.

,,Robert, Marco hat Recht. Ich bin schwanger. Aber das Kind ist nicht von dir, Marco. Robert und ich sind nicht zusammen. Wir hatten eine Affäre und da ist das Kind entstanden.“, sagte sie knapp.

Marco konnte es nicht fassen.

Er sah uns beide schockiert an und stand dann auf.

,,Du bist wirklich das Allerletzte. Und mit dir war ich mal zusammen? Bin ich froh, dass ich dich nicht mehr liebe, sonst würde mir das wohl jetzt wahrscheinlich auch noch weh tun. In dem Fall, bin ich einfach nur noch froh. Viel Erfolg, Robert.“

Mit diesen Worten ging Marco aus dem Raum.

Kurze Zeit später hörten wir die Türe ins Schloss fallen, er hatte die Wohnung verlassen.

,,Du bist von mir schwanger?“, meldete sich nun auch Robert zu Wort.

,,Ja, ich weiß auch nicht, wie das sein kann, aber wir müssen wohl nicht richtig aufgepasst haben und da ist es passiert.“

,,Wie stellst du dir das vor? Ich meine wir sind nicht zusammen und ich liebe dich auch nicht. Das sollte eine kleine Affäre sein. Etwas für zwischendurch. Ich will keine Kinder. Zumindest jetzt noch nicht.“

,,Ich weiß. Robert, es war doch auch nicht geplant, ich...“

,,Ob geplant oder nicht, so geht das nicht. Ich will das auch nicht. Ich glaube, es ist besser wenn ich jetzt gehe.“

Mit diesen Worten stand er auf, nickte mir noch kurz zu und verschwand dann ebenfalls erst aus dem Raum und dann aus der Wohnung.

Resigniert ließ Lara sich auf das Sofa fallen und sah mich verzweifelt an.

,,Ist es das was du wolltest? Jetzt bin ich ganz alleine und habe nicht nur Marco, sondern auch Robert verloren. Bist du jetzt zufrieden?“

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (1)
100%

Stimmen insgesamt: 1

Thema: Kapitel 15 - Die Wahrheit

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag