Kapitel 8 - Besuch im Krankenhaus

 

Mats rannte zu dem Auto von Kevin.

Er hatte gehofft das Kevin vernünftig genug sei nicht zu fahren.

Da hatte es sich wohl getäuscht.

Als er an dem Auto ankam sah er das Kevin von der Straße abgekommen ist und jetzt quer auf dem Bürgersteig stand.

Mats konnte Kevin nirgendwo entdecken und lief zu dem Auto hin.

Mats öffnete die Türe und sah das Kevin noch in dem Auto saß.

Er versuchte Kevin anzusprechen, doch Kevin reagierte nicht.

Er war bewusstlos.

Mats raffte Kevin aus dem Auto und legte ihn auf eine Decke die er vorher auf den Boden gelegt hatte.

Er kontrollierte die Atmung und brachte Kevin in die stabile Seitenlage.

Er suchte die Straße nach jemanden ab.

Als ein Auto kam hielt er es an, fragte nach einem Handy und rief den Krankenwagen an.

Es dauerte nicht lange, da kam der auch schon und nahm Kevin mit ins Krankenhaus.

Mats durfte nicht mit ins Krankenhaus und so ging er wieder nach Hause. Er musste Manuel anrufen.

Der wollte sicher wissen was mit Kevin passiert war.

Als Mats wieder zu Hause war setzte er sich erst einmal auf die Couch.

Er atmete tief durch und ließ sich kurz durch den Kopf gehen was passiert ist und überlegte dann Manuel anzurufen.

Er stand auf schnappte sich sein Handy und rief Manuel an.

 

 

,,Neuer", meldete sich Manuel verschlafen.

,,Manuel, hier ist Mats."

,,Hab ich was vergessen, oder warum holst du mich aus dem Bett? Ich brauche meinen Schlaf. Du weißt doch das wir morgen das Länderspiel haben. Wobei Kevin wohl morgen nach dem Abend nicht spielen wird so dicht wie der war.", sagte Manuel immer noch verschlafen.

,,Genau deswegen rufe ich an.", sagte Mats.

,,Wegen was?"

,,Wegen Kevin."

,,Mats, ich habe dir eben schon gesagt das ich von Kevin...", fing Manuel seinen Satz an.

,,Manuel, es ist etwas passiert, womit keiner gerechnet hätte.", sagte Mats.

,,Was denn? Hat Kevin gekotzt?", fragte Manuel.

,,Nein, Mensch Manuel, er hatte einen Unfall.", sagte Mats.

,,WAS?", fragte Manuel nun hellwach. Jetzt saß er im Bett.

,,Geht es ihm gut?", fragte er weiter.

,,Das weiß ich nicht. Er ist ins Krankenhaus gekommen. War bewusstlos. Ich durfte nicht mit. Ich dachte ich sage dir Bescheid. Du willst ja sicher hin oder?", fragte Mats.

,,Ja, sicher aber das Spiel?", fragte Manuel.

,,Bleib in Gelsenkirchen. Kevin wird es packen. Du hast Recht, wir haben das Spiel und du hast getrunken. Es wäre nicht gut wenn du jetzt noch kommen würdest.", gab Mats zu.

,,Ich rufe Benni an. Der ist nüchtern. Der soll mich nach Dortmund fahren. Ich will zu Kevin. Mein Gott, ich muss wissen wie es ihm geht und was er hat. Ich kann eh nicht mehr schlafen.", sagte Manuel aufgebracht.

,,Okay.", sagte Mats.

,,Weißt du in welches Krankenhaus sie Kevin gebracht haben?,", fragte Manuel.

,,Ja, in die Uniklinik. Wir treffen uns da. Ich warte unten auf euch." sagte Mats.

,,Okay.", sagte Manuel und legte ohne ein weiteres Wort auf.

Er war schockiert und zitterte am ganzen Körper. Er hoffte sehr das Kevin nichts schlimmes passiert sei und das es ihm bald wieder besser gehen würde.

 

 

Er wählte die Nummer von Benni.

Dieser ging erst nicht dran. Manuel versuchte es erneut.

,,Ja?", fragte er verschlafen.

,,Benni, ich bin´s Manu. Kannst du mich nach Dortmund fahren?", fragte Manuel aufgeregt.

,,Sag mal, hast du sie noch alle?", fragte der Verteidiger.

,,Bitte Benni. Ich hab getrunken. Sonst würde ich fahren. Kevin hatte einen Unfall. Der ist im Krankenhaus.", sagte Manuel.

,,WAS?"

Jetzt war auch Benni wach.

,,Ich zieh mich jetzt an und dann komme ich zu dir. Woher weißt du das denn jetzt?", fragte Benni.

,,Das erzähle ich dir später. Jetzt komm erst mal nach hier.", entgegnete Manuel.

,,Okay, bis gleich.", sagte Benni.

,,Bis gleich.

Manuel legte auf und sprang aus dem Bett.

Er zog sich die Sachen an und ging runter vor die Türe.

Er wollte Kevin ganz nahe sein.

Egal was Kevin sagte, aber Manuel war sich sicher, das er ihn jetzt sehen wollte und ihn bei sich haben wollte.

Er spürte es einfach.

Manuel stand vor der Türe und ging auf und ab.

Er wartete auf Benni und hoffte das er bald kommen würde.

 

 

Benni kam dann auch endlich und Manuel stieg in das Auto ein.

,,Was ist denn jetzt passiert?", fragte Benni.

,,Ich weiß es noch nicht. Mats hat mich nur angerufen und gesagt das Kevin einen Unfall hatte und das er jetzt im Krankenhaus liegt.", sagte Manuel.

,,Also weißt du auch nicht wie es ihm geht?", fragte Benni.

,,Nein, Mats sagte nur das er einen Unfall hatte und das er in der Klinik ist.", sagte Manuel und man konnte ihm anmerken das er Angst hatte um Kevin.

,,Wo treffen wir uns denn?", fragte der Verteidiger.

,,An der Klinik. Uniklinik Dortmund. Weißt du wo die ist?", fragte der Keeper.

Benni nickte.

,,Oh man Benni, ich mache mir solche Vorwürfe.", gab der Keeper zu.

,,Ja, das kann ich verstehen, aber noch wissen wir ja gar nicht was er hat. Vielleicht ist es ja auch gar nicht so schlimm und es geht ihm ganz gut und er ist bald wieder fit.", versuchte Benni ihn auf zubauen.

,,Ja, und wenn nicht? Was ist wenn es so schlimm ist das er kein Fußball mehr spielen kann, oder das er sogar stirbt? Benni, dann hab ich einen Menschen umgebracht.", sagte Manuel fast schreiend.

,,Das ist Blödsinn, Manu. Egal, was uns erwartet du hast keine Schuld. Kevin ist selber gefahren. Nicht du. Wir wussten doch genau wie er, das er was getrunken hat.", sagte Benni.

,,Ja, und nicht nur das. Er hat ja auch gekifft.", gab Manuel zu bedenken.

,,Ja, deswegen ja. Kevin wollte es ja so. Du hast ihn ja nicht dazu gebracht. Deswegen trifft dich keine Schuld, Manu.", sagte der Verteidiger.

,,Ich hoffe nur das es ihm gut geht. Ich weiß nicht wie ich das sonst machen soll.", sagte der Keeper aufgebracht.

Dann waren sie auch schon an der Klinik.

Da es mitten in der Nacht war war auch auf den Straßen nicht viel los und deswegen waren die beiden auch sehr schnell da.

 

 

Benni und Manuel stiegen aus dem Auto und gingen zum Eingang.

Mats wartete wie er sagte bereits auf die beiden.

,,Ihr seid aber schnell hier gewesen.", begrüßte er die beiden.

,,Scheiß drauf. Wie geht es Kevin?", gab Manuel zur Antwort.

,,Ich weiß es noch nicht. Ich habe auf euch gewartet.", sagte Mats.

Benni und Mats nahmen sich in den Arm um sich zu begrüßen.

,,Dann lasst uns rein gehen. Ich will Kevin sehen.", sagte der Keeper entschlossen.

Benni und Mats nickten und folgten Manuel in die Klinik.

Manuel steuerte eine Information an um sich zu erkundigen wo Kevin nun war.

,,Guten Abend. Ich suche Herr Großkreutz. Könnten Sie mir vielleicht sagen wo er sich befindet?", fragte Manuel freundlich.

Die Dame die er gefragt hatte nickte und sah in den Computer.

,,Herr Großkreutz ist eben von der Notaufnahme auf die Intensivstation gekommen.", sagte sie ebenfalls freundlich.

,,Auf die Intensivstation?", fragte Manuel erschrocken.

,,Ja, mehr kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Mehr weiß ich nicht. Da müssten Sie sich dann bei dem behandelnden Arzt von Herrn Großkreutz erkundigen.

Manuel nickte gedankenverloren.

,,Danke."

Er drehte sich rum und ging wieder zu Mats und Benni die an der Seite auf ihn gewartet hatten.

,,Und? Wo ist er?", fragte Benni.

,,Er... Er ist auf der Intensivstation.", brachte der Keeper raus.

,,WAS? Auf der Intensivstation?", fragte Mats erschrocken.

Manuel nickte.

,,Dann kommen wir da nicht rein, Manu. Wir sind keine Angehörigen.", sagte Benni traurig.

Manuel überlegte kurz.

,,Ich werde zu Kevin kommen. Wartet ihr hier. Ich geh ihn besuchen. Ich sage euch Bescheid wenn ich wieder da bin.", sagte Manuel entschlossen.

Mit diesem Satz drehte er sich rum und machte sich auf den Weg zur Intensivstation.

Mats und Benni sahen sich an.

,,Was hat er vor?", fragte Mats.

,,Ich hab keine Ahnung.", gab Benni zu.

,,Lass uns einen Kaffee trinken gehen. Manuel wird uns da schon finden.", sagte Mats.

Benni nickte.

Die beiden gingen in die Cafeteria die zum Glück 24 Stunden auf hatte und tranken dort einen Kaffee.

 

 

Manuel machte sich auf den Weg zur Intensivstation.

Als er da ankam stand er vor einer verschlossenen Türe.

Er entdeckte ein Schild.

,,Angehörige bitte hier klingeln" stand drauf. Manuel klingelte.

Die Türe öffnete sich und Manuel trat auf die Station.

Ihm kam direkt der Geruch von Krankenhaus und Medikamenten in die Nase.

Er ging zu einer Schwester.

,,Guten Abend. Ich würde gerne zu Herr Großkreutz.", sagte er.

,,Sind sie Angehöriger?", fragte sie.

Manuel zögerte.

,,Ja, irgendwie schon.", sagte er und hoffte das die Schwester das so stehen lassen würde.

,,Ich kann Sie aber nicht zu ihm lassen, wenn Sie nicht zu der Familie gehören.", sagte sie in ihrem gewohnten Ton.

,,Sie verstehen das nicht. Es ist wichtig. Ich muss ihn sehen.", sagte Manuel etwas ungehalten.

Manuel holte tief Luft.

,,Hören Sie lassen Sie mich doch bitte zu ihm.", sagte Manuel und er merkte wie er immer ungehaltener wurde.

Die Schwester sah ihn an.

,,Also schön. Es scheint Ihnen ja sehr wichtig zu sein.", sagte die Schwester nachgiebig.

Manuel nickte.

,,Herr Großkreutz liegt in Zimmer 105. Das ist das da vorne direkt neben dem Schwesternzimmer.", sagte die Schwester und zeigte mit einem Finger auf eine Türe.

Manuel nickte.

,,Vielen Dank."

 

 

Manuel ging zu dem Zimmer.

Er zögerte.

Immerhin wusste er ja nicht, was ihn erwartete.

Er ging langsam rein.

Er sah Kevin im Bett liegen und ging näher.

Kevin schlief.

Er war angeschlossen an ein paar Schläuchen und Manuel fragte sich wozu die wohl da waren.

Er spürte wie in ihm langsam die Angst aufkam.

Er sah Kevin an.

Er lag still und friedlich in seinem Bett.

Nur die Maschinen an die er angeschlossen war machten ihre Geräusche.

Manuel spürte das Verlangen in ihm aufkeimen mit einem Arzt zu sprechen.

Er sah Kevin an.

Er wusste nicht wie er sich verhalten sollte.

Am liebsten hätte Manuel ihn in den Arm genommen.

Er ging einen Schritt näher zu Kevin an das Bett und nahm Kevin´s Hand.

Kevin jedoch reagierte nicht.

Manuel kamen die Tränen.

Er wollte sie unterdrücken schaffte es jedoch nicht und sie liefen ihm stumm die Wangen runter.

Ein Arzt betrat den Raum.

Manuel erschrak leicht und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.

Der Arzt kam auf Manuel zu, gab ihm die Hand und stellte sich vor.

Auch Manuel stellte sich vor.

,,Können Sie mir etwas sagen zu seinem Zustand?", fragte Manuel zögernd.

,,Nun ja, Herr Neuer. Viel kann ich Ihnen noch nicht sagen. Wir müssen morgen noch einige Untersuchungen durchführen und dann kann ich Ihnen erst mehr sagen.", sagte der Arzt in seinem gewohnten ruhigen Ton.

,,Aber Sie können mir jetzt schon was sagen?", fragte Manuel aufgeregt.

,,Herr Großkreutz war bewusstlos. Wir haben ihm Schmerzmedikamente und Schlafmedikamente gegeben. Deswegen schläft er jetzt. Er wird wohl auch bis morgen schlafen. Wenn er morgen wach ist und wir die Untersuchungen durchgeführt haben weiß ich natürlich mehr. Aber es wäre Möglich das Herr Großkreutz innere Verletzungen hat, die wir jetzt noch nicht feststellen können.", sagte der Arzt.

Manuel nickte.

,,Ich möchte Sie jetzt auch bitten zu gehen. Wir haben nachts eigentlich überhaupt keine Besuchszeiten und Herr Großkreutz braucht die Ruhe.", sagte der Arzt weiter.

Manuel nickte erneut und strich Kevin mit der anderen Hand über seine Hand.

Er ließ Kevin´s Hand los und sah ihn noch kurz an.

Der Arzt verabschiedete sich und verließ den Raum.

Manuel blickte dem Arzt nicht nach sondern sah nur Kevin an.

,,Ich komme morgen wieder. Direkt nach dem Spiel. Das verspreche ich dir.", sagte Manuel.

Er wandte den Blick von Kevin ab und verließ das Zimmer.

 

 

,,Hoffentlich geht es Kevin einigermaßen gut.", sagte Mats.

Er war sichtlich mitgenommen wegen seinem Kollegen und Freund.

,,Ja, das hoffe ich auch. Aber Manu scheint es ja geschafft zu haben zu Kevin zu kommen sonst wäre er ja wieder da.", sagte Benni.

Mats nickte.

Benni nahm Mats Hand und streichelte sie.

Mats schien die Berührung des Schalkers zu genießen.

,,Ich hab etwas Angst.", sagte der Dortmunder.

Benni drückte Mats Hand und lächelte ihn an.

,,Das haben wir wohl alle und ich denke Manu noch mehr wie mir aber es wird alles gut. Da bin ich sicher.", sagte Benni und versuchte ihn aufzuheitern.

,,Da kommt Manu", sagte Benni plötzlich.

Mats Kopf schnellte rum.

,,Manuel! Endlich! Warst du bei Kevin?", fragte Mats.

Manuel setzte sich und bestellte bei der Kellnerin die direkt zu ihnen kam einen Kaffee.

,,Ja, ich hab es geschafft. Ich war bei Kevin. Ich hab sogar mit einem Arzt gesprochen.", sagte Manuel.

,,Ja los, was sagt er?", fragte Benni ungehalten.

,,Kevin ist an ein paar Schläuchen und Maschinen angeschlossen. Er schlief als ich da war. Der Arzt sagte das er Schmerzmedikamente und Schlafmedikamente bekommen hat und das er eben noch nicht viel sagen konnte weil noch Untersuchungen ausstanden. Morgen weiß er mehr. Er meinte es wäre möglich das Kevin noch innere Verletzungen hätte was er jetzt noch nicht sagen könnte.", sagte Manuel.

,,Also konntest du nicht mit Kevin reden?", fragte Mats.

,,Nein, Kevin hat geschlafen. Aber ich habe trotzdem mit ihm geredet und hab ihm gesagt das ich morgen wieder komme. Nach dem Spiel. Das steht ja auch noch an.", sagte Manuel.

,,Bist du dir sicher, das du morgen noch spielen willst?", fragte Benni.

,,Ja, das bin ich Kevin schuldig. Er hatte sich so auf das Spiel gefreut und da er jetzt nicht spielen kann, werde ich für ihn spielen und wir werden das gewinnen.", sagte Manuel entschlossen.

Mats nickte.

,,Dann lass uns mal fahren. Damit du noch etwas schlafen kannst.", sagte Benni.

Manuel und Benni nickten.

,,Ich spiele ja morgen nicht. Ich werde jetzt auch nach Hause fahren und den Eltern von Kevin und Jürgen Bescheid sagen.", sagte Mats.

,,Ich fahre jetzt Manuel nach Hause und dann schauen wir mal weiter. Wir telefonieren, ja?", fragte Benni.

,,Klar. Ich rufe dich an sobald es was neues gibt und du wirst ja auch sicher von Manuel Bescheid bekommen.", gab Mats zurück.

Die drei standen auf.

Sie gingen zur Türe und verabschiedeten sich.

Mats ging zu seinem Auto und Benni und Manuel zu Benni´s Auto.

 

 

Benni und Manuel setzten sich ins Auto. Benni ließ den Motor an und sie fuhren wieder nach Gelsenkirchen.

,,Bist du dir wirklich sicher das du spielen willst?", fragte Benni erneut.

,,Ja."

,,Aber Manu, sei nicht unvernünftig. Es sind jetzt 4.30 Uhr. Bis wir bei dir sind, sind es 5 Uhr. Willst du dann noch schlafen dann nach Hamburg fahren und dann da auch noch 90 Minuten spielen? Wieder zurück fahren und ins Krankenhaus zu Kevin? Wie willst du das machen?", fragte Benni fürsorglich.

,,Ich werde ja abgeholt vom Mannschaftsbus. Da kann ich ja noch was schlafen.", sagte Manuel.

,,Wäre es nicht besser wenn du Jogi einfach anrufst und ihm sagst wie es ist? Der hat sicher Verständnis dafür.", sagte Benni.

,,Nein, ich werde spielen. Aber ich muss dem eh noch Bescheid sagen das Kevin nicht kann.", sagte Manuel nachdenklich.

,,Ich finde es keine gute Idee das du spielen willst, Manu. Jogi nimmt doch sicher auch Tim mit.", sagte Benni.

,,Hör auf jetzt Benni. Ich werde spielen und Schluss jetzt!", sagte Manuel gereizt.

Benni sagte nix mehr. Manuel dachte die ganze Zeit nur an Kevin und hoffte das es ihm bald besser ging.

 

 

Dann waren die beiden bei Manuel.

,,Benni, kannst du vielleicht bei mir bleiben? Ich möchte nicht alleine sein. Zumindest so lange bis ich fahre.", bat Manuel ihn.

,,Klar. Wenn du nicht alleine bleiben möchtest, dann komme ich noch mit.", sagte Benni direkt.

Manuel versuchte zu lächeln.

Es gelang ihm aber nicht so richtig.

,,Du musst nicht lächeln wenn du nicht willst und nicht kannst. Ich verstehe das, Manu.", sagte Benni.

Die beiden gingen zur Türe und Manuel schloss sie auf.

Sie gingen rein.

Benni schloss die Türe und Manuel ging gerade durch zu seiner Couch und ließ sich wie einen nassen Sack drauf fallen.

,,Ich hole uns mal was zu trinken.", hörte er Benni´s Stimme und es kam ihm vor als wäre sie weit weg.

Manuel entgegnete nix.

Benni kam und stellte ihm ein Glas Cola hin.

,,Willst du nicht vielleicht doch was schlafen? Ich wecke dich und bleibe bei dir. Manu, du weißt, das du mir vertrauen kannst und das du dich auf mich verlassen kannst.", sagte Benni und man merkte ihm an, das er sich Sorgen um seinen besten Freund machte.

,,Ich glaube ich kann nicht schlafen.", sagte Manuel ohne den Blick von dem Glas Cola zu nehmen, was Benni ihm hingestellt hatte.

,,Ich fühle mich hilflos, Benni.", sagte Manuel plötzlich.

,,Ich glaube das tun wir alle, Manu."

Benni stand bis jetzt hinter Manuel und ging nun zu ihm auf die Couch.

Er setzte sich neben ihn und legte seinen Arm um ihn.

Manuel atmete tief ein.

,,Leg dich noch was hin."

Manuel schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich zieh das jetzt durch. Kevin wird mir die nötige Kraft geben. Das weiß ich.", sagte er.

Benni sagte nix.

Schließlich dauerte es nicht lange, da schlief Manuel doch fast ein.

,,Benni?", fragte Manuel.

,,Ja."

,,Bleibst du bei mir?"

,,Ja sicher."

,,Kannst du mich wecken? Ich lege mich doch etwas hin.", sagte Manuel schwach.

,,Ja, klar. Wann musst du denn wieder aufstehen?", fragte Benni.

Manuel überlegte kurz.

,,14 Uhr spätestens. Wir werden um 15 Uhr abgeholt. Das schaffe ich dann schon irgendwie.", sagte der Keeper.

,,Okay. Ich werde dich dann wecken.", sagte Benni.

Manuel stand auf und sah Benni an.

,,Danke. Danke für alles, Benni. Du bist ein wahrer Freund."

Mit diesen Worten ging Manuel aus dem Wohnzimmer und ging in sein Schlafzimmer.

Er legte sich auf das Bett und schlief direkt ein.

 

 

Benni saß nun im Wohnzimmer.

Er nahm sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer von Mats.

Es dauerte nicht lange da ging Mats auch schon ans Handy.

,,Hallo Benni.", sagte er und er wirkte aufgelöst.

,,Hey. Alles okay bei dir soweit?", fragte Benni und er wusste das die Frage überflüssig war.

,,Na ja, es geht. Ich hatte eben ein Gespräch mit den Eltern von Kevin. Die sind aus allen Wolken gefallen. Die waren völlig schockiert. Allerdings hab ich ihnen eine Kleinigkeit verschwiegen.", sagte Mats.

,,Was hast du denn nicht gesagt," wollte der Verteidiger wissen.

,,Ich hab ihnen nicht gesagt das Kevin getrunken und gekifft hat. Ich denke wenn das wichtig ist, dann kann er denen das selber sagen. Ich hab ihnen nur das gesagt was ich weiß also das Kevin den Unfall hatte und eben dann das was Manuel sagte.", sagte Mats.

,,Das war schon gut so, das du denen das nicht gesagt hast.", sagte Benni.

,,Hmh.

Benni atmete tief durch.

,,Und wie geht es Manuel?", fragte Mats.

,,Na ja es geht. Es nimmt ihn alles sehr mit. Er hat sich eben ins Bett gelegt wollte noch etwas schlafen. Er ist aber überzeugt davon nachher zu spielen. Ich weiß nicht wie ich ihn davon abbringen kann. Auch wenn er jetzt noch schläft. Er ist doch gar nicht so fit wie sonst.", sagte Benni.

,,Bist du bei ihm?", fragte Mats.

,,Ja, Manuel hat mich eben gebeten bei ihm zu bleiben. Ich soll ihn später wecken. Das heißt solange muss ich auch noch wach bleiben. Ich denke aber das es kein Problem ist. Das werde ich wohl schaffen.", sagte Benni.

,,Wollen wir es hoffen. Ich bin froh das ich morgen nicht spielen muss. Das hätte ich keines Falls geschafft.", gab Mats zu.

,,Ich auch nicht und ich denke das wird Manuel auch nicht. Aber er ist eben ein unverbesserlicher Sturkopf.", sagte Benni.

Er musste bei dem Gedanken an Manuels Sturkopf grinsen.

,,Ich hab schon überlegt Jogi anzurufen und dem das zu sagen. Irgendeiner muss ja auch Bescheid geben wegen Kevin. Ich meiner es muss ja dann Ersatz haben.", sagte Benni.

,,Ja, da hast du Recht. Hast du denn keine Nummer von Jogi?", fragte Mats.

,,Doch, die habe ich."

,,Dann ruf doch da an."

,,Glaubst du Manuel ist dann nicht sauer auf mich?", fragte Benni.

,,Ich denke früher oder später wird er es verstehen. Vor allem dann wenn er weiß das er dadurch dann mehr Zeit hat um zu Kevin zu gehen.", sagte Mats.

,,Ja, vielleicht hast du Recht und ich sollte wirklich mal bei Jogi anrufen. Aber meinst du nicht, das es noch was früh ist?"

,,Ich denke besser jetzt als zu spät.", sagte Mats.

,,Ja, ich glaube du hast recht.", ich werde den jetzt mal anrufen.

,,Okay. wir sprechen später nochmal. Ich denke ich werde mich jetzt auch etwas hinlegen.", sagte Mats.

,,Gut, dann schlaf mal gut. Bis später, Mats."

,,Bis später."

Benni legte auf.

Er überlegte nochmal kurz ob es wirklich die richtige Entscheidung sei den Bundestrainer anzurufen.

Er entschied sich allerdings dafür und rief an.

 

 

,,Löw?" meldete sich die Stimme sehr schnell und es schien als wenn der Bundestrainer schon wach gewesen sei.

,,Benni Höwedes hier.", sagte Benni knapp.

,,Benni, was kann ich für dich tun?", fragte der andere.

,,Ich möchte dir nur Bescheid geben, das Kevin und Manuel heute nicht spielen können.

,,Was? Wieso denn ausgerechnet Kevin und Manuel?"

,,Kevin hatte diese Nacht einen Autounfall. Er liegt im Krankenhaus und es ist noch nicht sicher was er hat und ob er bald wieder gesund ist. Er liegt im Moment auf der Intensivstation.", sagte Benni.

,,Ach du meine Güte. Also wisst ihr auch noch nichts?", fragte der Trainer.

,,Nein, leider nicht. Wir müssen auch noch warten bis morgen.", sagte Benni.

,,Und wieso kann Manuel dann nicht spielen?", fragte Jogi.

,,Manuel hat im Moment privat einige Probleme die ihm ziemlich Nerven kosten. Er hat kaum geschlafen in letzter Zeit und diese Nacht fast gar nicht. Er hat dazu gestern Abend noch Alkohol getrunken. Ich denke, dass das Spiel heute einfach zu viel für ihn wäre.", erklärte Benni.

,,Ja, gut. Das sehe ich ein. Aber wie kommt es das Manuel mir das nicht selber sagt?", fragte Jogi.

,,Manuel schläft. Zudem weiß er nicht das ich dich angerufen hab. Wenn Manuel jetzt eine Geldstrafe bekommen sollte, dann schick sie mir. Ich zahle sie. Ich will aber Manuel sagen, das es deine Sache war. Das du gesagt hast er soll nicht spielen unter den Umständen.", sagte Benni.

,,Hmm."

,,Ja, ich denke ich kann das anders regeln. Ich lasse mir das was einfallen. Ich denke nicht das es Konsequenzen haben wird. Weder für dich noch für Manuel. Aber bitte, Benni. Sei so lieb und kümmere dich weiterhin um Manuel und schau das er das was er hat in den Griff bekommt. Es darf kein Dauerzustand werden, das er sich so kurzfristig vom Spiel abmeldet. Einmal geht das da kann ich mir noch was einfallen lassen. Es darf nur nicht immer passieren.", sagte Jogi streng.

,,Nein, da achte ich schon drauf. Das wird nicht mehr vorkommen.", versicherte Benni.

,,Gut."

,,Also kann ich Manuel sagen das es deine Entscheidung war das er nicht spielt?", fragte Benni.

,,Ja, eigentlich stehe ich zwar nicht auf solche Spielchen, aber ja, heute mache ich eine Ausnahme. Aber das ist auch die einzige.", sagte er.

,,Danke. Vielen Dank, Jogi.", sagte Benni.

,,Ja, gern geschehen. Bis dann Benni und bestelle Manuel und Kevin eine gute Besserung und schöne Grüße von mir.", sagte der Trainer.

,,Danke, mache ich.", sagte Benni.

"Ciao Benni."

,,Ciao.

Benni legte auf und war erleichtert das es so gut ausging bei dem Gespräch.

 

 

Benni lehnte sich auf der Couch zurück.

Er war auch müde.

Aber er hatte Manuel versprochen wach zu bleiben.

Er hörte etwas.

Ob Manuel wohl schon wieder wach war?

Dann Schritte.

Er drehte sich rum und Manuel stand hinter ihm.

,,Kannst du nicht mehr schlafen?", fragte Benni.

,,Nein. Ich hab Scheiße geträumt.", sagte Manuel.

,,Was hast du denn geträumt?", fragte Benni.

,,Ich möchte nicht drüber reden. Sorry, Benni.", sagte der Keeper.

,,Okay. Kein Problem.", sagte Benni.

,,Wie spät ist es eigentlich?"

,,Eher wie früh es sind 7 Uhr."

,,Oh man Benni, willst du nicht vielleicht auch mal was schlafen?", fragte der blonde Keeper.

,,Ja, ich werde mich nachher zu Hause hinlegen. Aber du brauchst mich jetzt und das ist wichtiger.", sagte der Verteidiger.

,,Aber du musst doch schlafen, Benni."

,,Ja, tu ich ja auch später."

Manuel atmete tief durch.

,,Fahr nach Hause. Ich halte hier die Stellung. Ich muss ja auch Jogi noch anrufen und ihm Bescheid sagen wegen Kevin.", sagte Manuel.

,,Manu, ich muss dir beichten, das ich das schon getan hab.", sagte der Verteidiger kleinlaut.

,,Du hast schon mit Jogi gesprochen?", fragte Manuel.

,,Ja."

,,Was sagte er denn?", wollte Manuel jetzt wissen.

,,Er sagte ich soll euch schöne Grüße und gute Besserung ausrichten und dir soll ich sagen das du heute nicht zum Spiel kommen sollst.", sagte Benni und erwartete ein Donnerwetter des Keepers.

Manuel nickte.

,,Benni, ich könnte dich knutschen.", sagte der Keeper.

Benni sah ihn erstaunt und irritiert an.

,,Könntest du das?", fragte der Kleinere.

,,Ja, so brauche ich das nicht mehr erledigen. Ich hab mehr Zeit und kann nachher zu Kevin ins Krankenhaus.", sagte Manuel und als er den Namen "Kevin" aussprach fingen seine Augen an zu leuchten.

,,Joa."

Manuel sprang auf Benni zu und umarmte ihn.

,,Du bist einfach ein wahrer Freund.", sagte er.

Benni musste grinsen.

,,Und nun möchte ich das du nach Hause fährst und dich ins Bett legst. Da wo du hingehörst. Ich halte hier schon die Stellung bevor ich zu Kev fahre.", sagte Manuel.

Benni nickte.

Dann stand er auf und ging zur Türe. Manuel begleitete ihn.

Die beiden verabschiedeten sich und Benni ging dann zu seinem Auto.

Er setzte sich rein ließ den Motor an und fuhr nach Hause.

Als er da war zog er sich um und legte sich sofort ins Bett.

Er war so geschafft von dem langen und anstrengenden Tag das er sofort einschlief.

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