Kapitel 16

 

Marcel Pov

 

Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit dem was zwischen Mats und mir passiert ist umgehen sollte.

Schließlich hatte ich ja auch Kevin noch und den konnte und wollte ich jetzt auch nicht einfach so verlassen.

Aber ich hatte ihn betrogen.

Wenn ich ihm das sagen würde, dann würde er wohl wahrscheinlich schon von sich aus gehen.

Das konnte ich ihm wohl auch nicht verübeln, denn immerhin hatte ich die Scheiße ja auch gebaut.

Ich konnte es doch selber nicht erklären, aber Mats war einfach unwiderstehlich und ich musste einfach mit ihm schlafen.

Konnte ich mich einfach nicht dagegen wehren.

Auch war mir aufgefallen, dass Mats uns die ganze Zeit beobachtete, fast schon mit seinem Blick, was mir mehr als unangenehm war.

Deswegen und weil ich natürlich auch nicht auffallen wollte, hatte ich Kevin mit raus gezogen, nachdem der fertig war und war lieber mit ihm auf den Platz gegangen.

Dort würde er wohl keinen Verdacht schöpfen, dass Mats so komisch drauf war.

Da schaffte ich es doch schon besser, dass zu verbergen, was ich eigentlich eher von Mats erwartet hätte.

Aber auch der sonst so perfekt scheinende Mats hatte wohl seine kleinen Fehler, was ihn zugegebener weise nur noch perfekter machte.

Mit einem Kopfschütteln schob ich diesen Gedanken beiseite und widmete mich lieber Kevin.

 

 

Ich legte meine Lippen auf die des Mittelfeldspielers und wollte gerade um Einlass bitten, als Moritz auch schon Kevin rufend auf den Platz geschossen kam und neben uns stehen blieb.

Kevin sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und verstand scheinbar genauso wenig wie ich.

,,Ich muss dir was erzählen, dass glaubst du wahrscheinlich nicht.“, sagte er auch gleich und ich spürte, wie ich mich anspannte.

Mein Blick folgte zwischen den beiden hin und her und in dem Moment wäre ich am liebsten schreiend weggelaufen.

Moritz sah mich mit hasserfülltem Blick an und ich verstand sofort, dass Mats scheinbar gebeichtet hatte.

,,Oder hat Marcel es dir auch schon gebeichtet?“, fragte er weiter an Kevin gerichtet und blickte diesen fragend an.

,,Was denn? Moritz, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Bitte fang von vorne an und dann bitte in ganzen Sätzen.“, bat Kevin und ich spürte mein Herz bis zum Hals schlagen.

,,Dein ach so toller Freund hier, hat dich betrogen. Und zwar mit meinem Freund.... Verzeih, Ex Freund, denn das hat sich jetzt wohl erledigt. Und soll ich dir mal sagen wann, Kevin?! Soll ich es dir sagen???? Eben, als wir draußen reden waren!“, sagte Moritz aufgebracht und ich betete in dem Moment zum Himmel, dass es jetzt nicht ganz Dortmund wusste, so wie er das gesagt hatte.

Kevin sah mich schockiert an und ich wusste, dass er das Moritz erst mal glauben würde, allerdings konnte ich es wohl auch nicht mehr abstreiten, was wahrscheinlich auch nichts bringen würde, wenn Mats schon gebeichtet hatte.

 

 

,,Stimmt das, was Moritz sagt?“, fragte Kevin ruhig, aber ich konnte ihm deutlich anmerken, dass er mehr als sauer war.

Ich nickte leicht und senkte auch gleich betroffen den Blick.

,,Ich wollte das doch auch nicht, aber ich konnte einfach nicht anders. Ich konnte ihm nicht widerstehen. Das ist wie eine Sucht. Es tut mir doch auch leid, Kevin.“

Mit einem Schnauben drehte Kevin sich um und ging.

Ich hatte keine Ahnung wohin, aber durch den Schleier aus Tränen, der sich in meinen Augen gebildet hatte, sah ich, dass Moritz ihm folgte.

Meine Knie gaben nach und ich sank auf ebendiese.

Die Tränen rannen nun über meine Wangen und ich konnte diese auch nicht mehr zurückhalten.

Ich wurde durch heftiges Schluchzen durchgeschüttelt und spürte deutlich, dass ich zitterte.

Zwei Arme schlangen sich unter meine Arme hindurch und zogen mich auf die Beine.

Kurz war ich der Versuchung nahe, mich gegen die Person hinter mir zu lehnen, aber das Parfum, was mir in die Nase stieg, war weder Mats noch Kevin.

Ich drehte mich rum und sah Jürgen hinter mir stehen.

,,Schmelle. Alles okay? Was ist denn los?“, fragte er auch gleich drauf los und zog mich väterlich, wie er nun mal war, auch gleich in den Arm.

Allerdings kuschelte ich mich nur kurz an ihn, bevor mir Mats wieder in den Sinn kam und ich Jürgen bittend ansah.

 

 

,,Kannst du bitte mal nach Mats schauen sehen? Ich mache mir Sorgen, der müsste noch in der Kabine sein.“, fragte ich und setzte einen Hundeblick auf.

,,Aber ich wollte mich jetzt erst mal um dich kümmern.“, erwiderte Jürgen und ich sah ihn erneut bittend an.

,,Bitte geh mal nach Mats schauen. Um mich kann sich doch auch Sebastian kümmern. Bitte Jürgen.“

Der Trainer willigte ein und ging auch gleich in die Kabine.

Ich blieb stehen wo ich war und hoffte einfach, dass keiner etwas mitbekommen hatte, aber so wie die mich alle ansahen, hatten die sicher etwas mitbekommen.

Um aus dem Blickfeld zu sein, in dem ich mich scheinbar gerade befand, machte ich mich auf den Weg zum Seiten - Aus und setzte mich dort auf eine Bank.

Tatsächlich nahmen die Jungs dann auch gleich wieder ihr tun auf und ich konnte hier alleine und in Ruhe sitzen und nachdenken, was wohl jetzt auch nötig war.

Sebastian kam zu mir und setzte sich auch gleich neben mich auf die Bank.

,,Verzeih, ich habe mitbekommen was passiert ist und wollte dir nur sagen, dass ich jeder Zeit mit dir rede, wenn auch immer du das willst. Ich bin immer für dich da, du brauchst nur etwas zu sagen.“, sagte unser Kapitän und ich nickte dankend.

,,Das ist sehr lieb von dir, Sebastian, aber jetzt gerade möchte ich wirklich nicht reden. Aber ich weiß dein Angebot zu schätzen und werde auch darauf zurückkommen, wenn ich es für nötig oder richtig halte.“

Sebastian nickte zustimmend und machte sich dann auch wieder auf den Weg zu den anderen Jungs, um sich warm zu machen für das Training.

Da Jürgen noch in der Kabine war, wartete ich noch und würde ihn wohl gleich fragen, ob ich nach Hause gehen könnte, würden Moritz und Kevin heute auch sicher nicht beim Training sein und was mit Mats ist, wusste ich zwar noch nicht, aber bei dem konnte ich es mir auch noch nicht vorstellen.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und würde nun warten, Jürgen, Mats oder sogar beide zu mir kommen würden und mir sagten, was nun los ist.

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